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Zitat[edytuj | edytuj kod]

Ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben.
(Friedrich Nietzsche, Ecce homo, 1888)

Fryderyk Chopin[edytuj | edytuj kod]

Fryderyk Franciszek Chopin (Frédéric François Chopin; polnisch auch Fryderyk Franciszek Szopen; * 22. Februar oder 1. März 1810 in Żelazowa Wola, Herzogtum Warschau[1]; † 17. Oktober 1849 in Paris) war ein polnischer Komponist und Pianist. Er ist einer der einflussreichsten und populärsten Klavierkomponisten des 19. Jahrhunderts und gilt als bedeutendste Persönlichkeit in der Musikgeschichte Polens.

Die frühen Jahre[edytuj | edytuj kod]

Chopin wurde als Fryderyk Franciszek Chopin in Żelazowa Wola (Polen) geboren. Sein Geburtsdatum ist nicht eindeutig gesichert. Auf seiner lateinisch geschriebenen Taufurkunde, die etwa 50 Jahre nach seinem Tode entdeckt wurde, ist als Geburtsdatum der 22. Februar 1810 und als Taufdatum der 23. April vermerkt. Taufort war die Wehrkirche von Brochów (Polen). Auch die polnische Geburtsurkunde mit der eigenhändigen Unterschrift des Vaters bestätigt den 22. Februar 1810.[2] Möglicherweise sind diese Eintragungen irrtümlich eine Woche zu früh datiert und Chopins eigene Angabe[3], er sei am 1. März 1810 geboren, stimmt mit der Wahrheit überein.

Sein Vater Nicolas Chopin (1771–1844), ein Franzose, dessen Abstammung umstritten ist, hatte auf dem väterlichen Weingut in Lothringen sein Auskommen gehabt, wanderte aber 1788 nach Polen aus, verdingte sich dort als Bürokraft und Hilfsarbeiter, nahm die polnische Staatsbürgerschaft an, kämpfte im Russisch-Polnischen Krieg und dem folgenden Kościuszko-Aufstand auf der Seite Polens und arbeitete nach dem Untergang des polnischen Staates als Hauslehrer für Französisch in verschiedenen adligen Familien.

Als er die aus einem verarmten polnischen Adelsgeschlecht stammende Justyna Krzyżanowska (* 1782), eine Verwandte eines seiner Arbeitgeber, kennenlernte und am 2. Juni 1806 heiratete, begrüßte ihre Familie diese Verbindung und vermittelte Nicolas Chopin eine Stelle als Französischlehrer an einem neu gegründeten Gymnasium. Nachdem die Chopins 1810 nach Warschau umgezogen waren, nahmen sie einige Untermieter auf, darunter Julian Fontana, der mit Fryderyk Chopin in lebenslanger Freundschaft verbunden war. Er war bis zu seinem Umzug nach Amerika im Jahre 1841 als Kopist, Arrangeur, Sekretär und Impresario für Chopin tätig und veröffentlichte nach Chopins Tod einige von dessen nachgelassenen Werken.[4]

Fryderyk Chopin und seine drei Schwestern Ludwika (* 1807), Isabella (* 1811) und Emilia (* 1812) erhielten eine gründliche Erziehung, die von Herzlichkeit und Toleranz geprägt war. Der Tradition zufolge war es Aufgabe der Mutter sowie der Schwester Ludwika, den Jungen an das Klavier heranzuführen. Chopins musikalisches Talent zeigte sich früh, er galt als Wunderkind und komponierte schon im Alter von sieben Jahren. Seine ersten Polonaisen B-Dur und g-Moll sind auf 1817 datiert und ließen eine außergewöhnliche improvisatorische Begabung erkennen. Sein einziger Lehrer war in den Jahren von 1816 bis 1822 der polnische Pianist und Violinist Wojciech Adalbert Żywny.[5]

1818 wurde der österreichische Hofkomponist Adalbert Gyrowetz auf Chopin aufmerksam. Er führte ihn in die Kreise des österreichischen und polnischen Adels ein.[6] 1818 spielte der Achtjährige anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung ein Konzert von Gyrowetz; ab dann trat er in den Salons des polnischen Hochadels und der Aristokratie auf.

Seit 1822 nahm Chopin Privatunterricht in Musiktheorie und Komposition bei Joseph Anton Franz Elsner. Ein Jahr später spielte er öffentlich ein Konzert von Ferdinand Ries.

Chopin absolvierte die Mittelschule (bis 1826) und studierte anschließend am Konservatorium zunächst Kontrapunkt, dann auch Musiktheorie, Generalbass und Komposition bei Elsner. Nebenher besuchte er Vorlesungen an der Universität. Er komponierte eifrig und legte die Ergebnisse Elsner vor, der dazu feststellte: „Er meidet die ausgetretenen Pfade und gewöhnlichen Methoden, aber auch sein Talent ist ungewöhnlich.“

Chopins zweites veröffentlichtes Werk, die unter der Opus-Zahl 2 erschienenen Variationen über das Thema Là ci darem la mano aus der Mozart-Oper Don Giovanni, erregte wenige Jahre später Aufsehen in Deutschland. 1831 schrieb der Komponist Robert Schumann als Musikkritiker in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung unter dem Titel Ein Werk II. mit dem Ausruf „Hut ab, Ihr Herren, ein Genie“ eine huldigende Rezension über dieses Werk Chopins.[7] Im Juli 1829 beendete Chopin sein Studium. In Elsners Beurteilung heißt es: „Szopen Friderik. Szeczególna zdolność, geniusz muzyczny [Chopin Frédéric. Besondere Begabung, musikalisches Genie].“[8]

Warschau, Wien und Paris[edytuj | edytuj kod]

Zwischen 1829 und 1831 hielt sich Chopin abwechselnd in Warschau, Wien und in Paris auf. Er gab mehrere Konzerte, denen Publikum wie Fachpresse großes Lob zollte. Die Allgemeine Musikalische Zeitung in Leipzig hob die „ausgezeichnete Zartheit seines Anschlags, eine unbeschreibliche mechanische Fertigkeit, sein vollendetes, der tiefsten Empfindung abgelauschtes Nuancieren“ hervor und bezeichnete ihn als „einen der leuchtendsten Meteoren am musikalischen Horizont“. Am 2. November 1830 verließ Fryderyk Chopin zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum Polen und reiste mit seinem Freund Tytus Woyciechowski nach Wien. Wenige Tage nach der Ankunft in Wien brachen im damaligen Kongresspolen schwere Aufstände gegen die russische Herrschaft aus. Diese machten es Chopin unmöglich, nach Warschau zurückzukehren. Sein Vater riet ihm, vorerst im Ausland zu bleiben. Mitte des Jahres 1831 entschied sich Chopin, endgültig nach Paris überzusiedeln, wo er bereits sehr anerkannt war.

„Die schönste aller Welten“[edytuj | edytuj kod]

Die Baulichkeiten und das Ambiente der Stadt sowie das großstädtische Flair der Parisiens faszinierten ihn. „Die schönste aller Welten“, schrieb er in einem Brief nach Polen. Hier lernte er den von ihm als Pianisten verehrten Friedrich Kalkbrenner kennen, der ihm anbot, ihn drei Jahre lang zu unterrichten. Chopin lehnte dies ab, in der Sorge, seine persönliche Art des Klavierspiels zu verlieren. Selbstbewusst stellte er fest, nichts werde „imstande sein, einen vielleicht allzukühnen, aber edlen Willen und Plan, sich eine neue Welt zu schaffen, zu verwischen.“[9] Chopins Briefen kann man entnehmen, dass er den Vermutungen seiner Freunde und seines Lehrers Józef Elsner entgegentrat, Kalkbrenner habe es nur darauf abgesehen, sich damit zu schmücken, der Lehrer Chopins zu sein.[10]

In Paris finanzierte Chopin seinen Lebensunterhalt mit Konzerten. Zunächst deckten die Einnahmen gerade die Kosten, denn Chopin war noch nicht bekannt genug. Ein einflussreicher Förderer nahm ihn schließlich mit zu einem Empfang bei der Familie Rothschild. Sein Klavierspiel entzückte die Gäste so sehr, dass er im Handumdrehen eine Reihe von Klavierschülern – und vornehmlich Klavierschülerinnen – gewonnen hatte. Dadurch hatte Chopin ab 1833 ein geregeltes Einkommen, das er durch Honorare für Konzerte und Kompositionen zusätzlich aufstocken konnte. Er konnte sich nun eine private Kutsche und Bedienstete leisten und ließ seine Kleidung nur aus feinsten Stoffen fertigen. Sein aufwändiger Lebensstil verschlang so viel Geld, dass er sich bald genötigt sah, statt vier Stunden nun fünf Stunden täglich zu unterrichten.

Zu Chopins Freundeskreis zählten u.a. die Dichter Alfred de Musset, Honoré de Balzac, Heinrich Heine und Adam Mickiewicz, der Maler Eugène Delacroix, die Musiker Franz Liszt, Ferdinand Hiller und Auguste Franchomme sowie die Schriftstellerin George Sand. Letztere hatte er im Hause Franz Liszts kennengelernt, und seine erste Reaktion auf diese in Männerkleidung auftretende, Zigarren rauchende Frau war pure Ablehnung: „Was für eine unsympathische Frau sie doch ist! Ist sie denn wirklich eine Frau? Ich möchte es fast bezweifeln.“ 1835 machte er in Leipzig, vermittelt durch Felix Mendelssohn Bartholdy, Bekanntschaft mit Clara Wieck und Robert Schumann sowie 1836 mit Adolph von Henselt in Karlsbad.

Zeit mit George Sand[edytuj | edytuj kod]

Als Chopin 1837 wegen einer unglücklichen Liebe zu der damals 18-jährigen Maria Wodzińska in eine Lebenskrise geriet, war es die sechs Jahre ältere George Sand, die ihm sein seelisches Gleichgewicht wiedergab. Auf den ersten Blick scheint dies verwunderlich: Maria Wodzińska und George Sand hatten so gut wie nichts miteinander gemeinsam. Wodzińska war ein femininer Typ, wie man sich das von Töchtern aus gutem Hause wünschte, wohingegen die Schriftstellerin Sand sich als selbstbewusste, provozierende und antithetisch gebende Persönlichkeit darstellte. Aufgrund der Tatsache, dass Chopin sie beim ersten Kennenlernen vehement abgelehnt hatte, blieben bei dem Verhältnis der beiden zueinander als Liebesbeziehung viele Fragen offen.

George Sand war eine leidenschaftliche Frau, der eine ganze Reihe zumeist jüngere Männer regelrecht verfielen. Ob das auch auf Chopin zutraf, lässt sich nicht beantworten. George Sand hat nachträglich zahlreiche an sie gerichtete Briefe vernichtet, sodass hierfür keine eindeutigen Belege überliefert sind. Zehn Jahre sollte diese intime Beziehung dauern. In dieser Zeit hielt sich das Paar abwechselnd in Paris sowie auf George Sands Landsitz in Nohant auf.

Valldemossa[edytuj | edytuj kod]

Im November 1838 übersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und Solange nach Mallorca. Der Entschluss beruhte auf ärztlichem Rat, denn man erwartete sich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes von Maurice, den eine rheumatische Erkrankung plagte. Aber auch Chopin, der zeitlebens an Tuberkulose litt, erhoffte sich eine Linderung seines Leidens durch ein milderes Klima und schloss sich der Familie an. Maurice erholte sich sichtbar. Für Chopin stand der Aufenthalt in der Kartause von Valldemossa jedoch unter keinem guten Stern. Die Räumlichkeiten waren zu kalt, und zum unleidlichen Wetter kam hinzu, dass die Mallorquiner gegenüber dem nicht verheirateten Paar sehr distanziert blieben. Gleich zu Anfang entwickelte Chopin alle Anzeichen einer Lungenentzündung, wie George Sand später schriftlich beklagte. Nach dreieinhalb Monaten verließen Chopin und Sand die Insel am 13. Februar 1839 wieder. So kurz dieser Zeitraum im Verhältnis zu den übrigen Jahren erscheinen mag, sowohl Chopin als auch George Sand hatte dieses Ereignis stark mitgenommen. Aber anders als George Sand, die ihr vernichtendes Urteil über die Mallorquiner gleich in dem Roman Ein Winter auf Mallorca aufarbeitete, reagierte Chopin weniger nachtragend. Der gern zitierte Brief vom 3. Dezember 1838 über die ärztliche Kunst der Mallorquiner ist möglicherweise weniger boshaft gemeint als vielmehr Zeugnis seiner Selbstironie, derer Chopin sich oft bediente, um mit seiner chronischen Erkrankung fertig zu werden.

Die drei berühmtesten Ärzte der ganzen Insel haben mich untersucht; der eine beschnupperte, was ich ausspuckte, der zweite klopfte dort, von wo ich spuckte, der dritte befühlte und horchte, wie ich spuckte. Der eine sagte, ich sei krepiert, der zweite meinte, dass ich krepiere, der dritte, dass ich krepieren werde.[11]

Auf Mallorca wurden die 24 Préludes op. 28 fertiggestellt, zu denen das bekannte Regentropfenprélude zählt. Im Kontext dieses Musikstücks wird gern darauf verwiesen, wie unwohl Chopin sich in der unbehaglichen Umgebung des Klosters gefühlt habe. Ein Brief vom 28. Dezember 1838 belegt diese Annahme. Chopin schrieb an Julian Fontana:

Nur einige Meilen entfernt zwischen Felsen und Meer liegt das verlassene, gewaltige Kartäuserkloster, in dem du dir mich in einer Zelle mit Tür, einem Tor, wie es nie in Paris eins gab, vorstellen kannst, unfrisiert, ohne weiße Handschuhe, blass wie immer. Die Zelle hat die Form eines hohen Sarges, das Deckengewölbe ist gewaltig, verstaubt, das Fenster klein, vor dem Fenster Orangen, Palmen, Zypressen; gegenüber dem Fenster mein Bett auf Gurten unter einer mauretanischen, filigranartigen Rosasse. Neben dem Bett ein nitouchable, ein quadratisches Klappult, das mir kaum zum Schreiben dient, darauf ein bleierner Leuchter […] mit einer Kerze, Bach, meine Kritzeleien und auch anderer Notenkram … still … man könnte schreien … und noch still. Mit einem Wort, ich schreibe Dir von einem seltsamen Ort.[12]

Nach George Sand litt Chopin in dieser Zeit öfter unter Halluzinationen. Als George Sand mit ihren Kindern aufgrund strömenden Regens erst mitternächtlich von einem Ausflug nach Palma zurückkehrte, sei Chopin vom Klavier aufgesprungen und habe geklagt: „Ach! Ich wusste ja, dass ihr tot seid!“ – nur langsam sei ihm die Einsicht gekommen, dass er irrte, dass alle lebten.[13]

Paris und Nohant[edytuj | edytuj kod]

Nach der Rückkehr aus Mallorca nahm Chopins Leben einen geregelten Ablauf an. Die Winter waren dem Unterrichten, den gesellschaftlichen Veranstaltungen, dem Kulturleben, den Salons und Chopins wenigen eigenen Auftritten gewidmet, die Sommer verbrachte das Paar bis einschließlich 1846 meist auf George Sands Landsitz Nohant. Dort fand Chopin Zeit und Ruhe fürs Komponieren. Er empfing Freunde und beschäftigte sich z. B. in Gesprächen mit Delacroix mit ästhetischen Fragen. Er studierte dort das Belcanto-Repertoire des 18. Jahrhunderts und Luigi Cherubinis Cours de contrepoint et de fugue.[14] Eine beeindruckende Anzahl von Werken entstand in dieser mit George Sand verbrachten Zeit.

Ende der Beziehung[edytuj | edytuj kod]

Die Beziehung zwischen Chopin und George Sand endete 1847. Der Grund hierfür ist nicht eindeutig geklärt. Weder Chopin noch George Sand haben zu ihrer Trennung Stellung bezogen. Bekannt ist, dass George Sand zu der Zeit sehr konfliktfreudig auftrat. Dass ihre Tochter Solange sich dem mittellosen Bildhauer Jean-Baptiste-Auguste Clésinger zugewandt hatte, war Auslöser für Familienstreitigkeiten, bei denen es zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Sohn Maurice und Clésinger bzw. der dem Sohn beispringenden Mutter kam. Was im Einzelnen vorgefallen war, ist nicht gesichert, weil es hierüber von Seiten George Sands sowie Solanges unterschiedliche Versionen gibt. Chopin, von der Nachricht brüskiert, dass Solange sich heimlich verlobt hatte, hielt gleichwohl seine Freundschaft zu ihr aufrecht, was für George Sand einen unglaublichen Affront darstellte.

Im Laufe des Jahres 1847 verschlechterte sich Chopins Gesundheitszustand ernstlich. Chopins Schülerin Jane Stirling, die bis zum Zerwürfnis Chopins mit George Sand eher im Hintergrund für Chopin gewirkt hatte, nahm sich nach der Trennung des Paares der Anliegen Chopins an und versuchte dessen immer deutlicher werdende Melancholie zu zerstreuen. Am 16. Februar 1848 trat Chopin letztmals bei Pleyel auf.[15]

Der 1848 ausgebrochenen Revolution entging Chopin durch eine sieben Monate dauernde Reise nach Großbritannien, die Jane Stirling organisiert hatte. Zurück in Paris nahm er seine Unterrichtstätigkeit wieder auf, was ihm wegen seiner nachlassenden Kräfte allerdings nur sehr unregelmäßig gelang.[16]

Chopin starb am 17. Oktober 1849 im Alter von 39 Jahren in seiner Wohnung an der Place Vendôme Nr. 12 im Pariser Zentrum, wahrscheinlich an Tuberkulose[17]. Nach anderer Vermutung könnte auch Mukoviszidose Ursache gewesen sein[18]. Zum Zeitpunkt seines Todes wachten enge Freunde, unter anderem auch George Sands Tochter Solange Clésinger, an seinem Bett. Am darauffolgenden Morgen nahm Jean-Baptiste-Auguste Clésinger Chopin die Totenmaske ab und fertigte einen Abguss von dessen linker Hand an.

Zu Chopins Totenmesse in der Kirche La Madeleine wurde der Trauermarsch aus seiner Klaviersonate Nr. 2 gespielt. Chopin wurde auf dem Friedhof Père Lachaise beerdigt. Sein Herz wurde auf Chopins Wunsch nach Warschau gebracht und dort in der Heiligkreuzkirche beigesetzt.

Chopins Hauptwerk ist für Klavier geschrieben. Das Violoncello ist in vier Kompositionen vorgesehen, im Ende der 1820er Jahre entstandenen Klaviertrio und in der Introduction et Polonaise brillante für Klavier und Violoncello sowie im gemeinsam mit seinem Cellisten-Freund Auguste Franchomme verfassten Grand Duo über Themen aus Meyerbeers Oper „Robert der Teufel“ und in seiner späten Sonate für Violoncello und Klavier. Seine wenigen, nicht für die Veröffentlichung bestimmten Lieder erlangten nie die Bedeutung, wie sie beispielsweise die Lieder des gleichaltrigen Robert Schumann erreichten.

Schon in seinem Unterricht bei Elsner war ihm die Oper nahegebracht worden. Er begeisterte sich für den Freischütz und vor allem für die italienische Oper. Mit Vincenzo Bellini war er befreundet. Liedformen und singbare Melodien sowie die Verzierungskunst des Belcanto spielten auch von daher in seinen Instrumentalwerken eine große Rolle. Typisch für ihn wurde eine ausgeschmückte Melodik, die mit ihrer relativ freien rhythmischen Entfaltung deutlich vom Vokalen mitgeprägt worden ist.

Eine weitere bedeutende Quelle von Chopins Stil war die brillante Virtuosenliteratur. Der Einfluss von Ignaz Moscheles, Friedrich Kalkbrenner, Carl Maria von Weber und vor allem von Johann Nepomuk Hummel sowie der auch bei Elsner ausgebildeten Maria Szymanowska ist nicht zu unterschätzen. An den Werken dieser Komponisten und Pianisten geschult, entwickelte Chopin seinen unverkennbaren eigenen Klavierstil, in dem die Brillanz ein neben dem Ausdruck wichtiger Faktor ist.

Die Analysen Haydn'scher und Mozart'scher Werke und seine Bach-Studien bei Elsner lehrten Chopin konzentrierte und akribische Arbeit an seinen Kompositionsentwürfen. Oft feilte er – wie an seiner Ballade Nr. 1 – mehrere Jahre lang an einem Werk, bevor es endgültige Gestalt annahm. „Er […] wiederholte und änderte einen Takt hundertmal, schrieb ihn nieder und strich ihn ebensooft wieder aus, um am nächsten Tag seine Arbeit mit der gleichen minutiösen, verzweifelten Beharrlichkeit fortzusetzen.“[19]

Zur singbaren Melodik und zum virtuosen Klaviersatz seiner Kompositionen kommt eine hochexpressive Harmonik, die souverän mit Chromatik, Enharmonik und alterierten Akkorden umgeht und ganz eigene Wirkungen hervorruft.

Sein Lehrer Elsner bestärkte Chopin in der Hinwendung zu polnisch nationaler Musik, namentlich zu den polnischen Volkstänzen und -liedern. Deren Merkmale finden sich nicht nur in den stilisierten Tänzen wie Polonaise, Mazurka und Krakowiak, sondern auch in vielen anderen Werken Chopins, die nicht namentlich darauf hinweisen.

Polonaisen, Mazurken und Walzer[edytuj | edytuj kod]

Als Pole hat Chopin – wie seine Landsleute Karol Kurpiński und Maria Szymanowska – den heimatlichen Tänzen Polonaise und Mazurka ein Denkmal gesetzt. Das früheste von Chopin im Druck erhaltene Stück ist eine Polonaise in g-Moll (K. 889) von 1817. Werke dieser Gattung komponierte er immer wieder. Einige Polonaisen ohne Opuszahl sind Jugendwerke, die Chopin später nicht veröffentlichen wollte, weil sie ihm zu schlicht waren.

Zunächst orientierte er sich an den Polonaisen Michał Ogińskis, Józef Elsners, Johann Nepomuk Hummels und Carl Maria von Webers. Seine späteren, in Paris entstandenen Werke dieser Gattung machen sich von den Vorbildern frei. Die meisten von ihnen verfügen (ab op. 26 Nr.1) über eine kadenzierende Auftaktphrase, welche die Stücke formal gliedert.

Die Mazurka war, anders als die Polonaise, Anfang des 19. Jahrhunderts eine recht neue Gattung der Klaviermusik, die sich aber schnell in ganz Europa etablierte. Chopin hörte Mazurken sowohl in den städtischen Salons, als auch deren folkloristische Urformen Masur, Kujawiak und Oberek[20] während seiner Sommeraufenthalte auf dem polnischen Land. Mit 15 Jahren schrieb er seine erste Mazurka (B-Dur K. 891–895). Stilistische Merkmale seiner Mazurken sind u. a. die Verwendung der Chromatik, modale Wendungen und zuweilen ein Bass mit Quint-Bordun. Ab op.6 (entst. 1830-32) veröffentlichte er Mazurken meist in Form von Zyklen, wobei oft das letzte Stück einen groß angelegten Abschluss bildet.

Generell eignen sich Chopins Polonaisen, Mazurken und Walzer nicht zum Tanzen. Sie sind - wie bei einigen anderen Komponisten seiner Zeit - vielmehr oft für einen gekonnten Vortrag erdachte stilisierte und poetisierte Tänze, in denen nur noch der rhythmische Gestus an die ursprüngliche Tanzfunktion erinnert.[21]

Ähnlich verhält es sich mit seinen Walzern: Ebenfalls meist in raschem Tempo konzipiert, lassen sich mit diesen Werken keine Runden auf dem Parkett drehen. Chopins Walzer sind für den Salon komponiert, darauf angelegt, angenehm zu unterhalten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Chopin diese Stücke mit wenigen Ausnahmen in Dur-Tonarten setzte, stehen diese doch nach dem abendländischen Harmonieverständnis für eine freudvollere Stimmung als die Moll-Tonarten. Der berühmte Minutenwalzer ist übrigens – anders, als man es häufig hört – nicht darauf angelegt, möglichst in einer Minute gespielt zu werden. Eine zu große Hast beim Vortrag verdirbt diese Miniatur. Dieser Walzer ist auch unter dem Namen „Petit chien“ bekannt, da Chopin einer Überlieferung nach durch den Anblick eines jungen Hundes, der versuchte, seinen eigenen Schwanz zu fangen, zu dem sich ständig um den Ton as drehenden Hauptthema angeregt worden sein soll.

Etüden[edytuj | edytuj kod]

Chopins epochale Etüden op. 10 und op. 25 sowie die drei postum veröffentlichten Werke dieser Gattung widmen sich technischen Problemen, sind aber gleichwohl für konzertante Aufführungen geeignet. Chopin betrat hier Neuland. Bisher waren Übungsstücke (etwa von Carl Czerny, Muzio Clementi und Johann Baptist Cramer) vorwiegend technisch und pädagogisch orientiert. Im Jahrhundert der Romantik sind nun solche Werke nicht mehr ausschließlich der spieltechnischen Vervollkommnung zugedacht. Chopins Etüden sind vielmehr hochexpressive Charakterstücke, in denen Chopin die Ausdrucksmöglichkeiten und technischen Voraussetzungen des Klaviers systematisch erforschte und mit ihnen zu einem unverwechselbaren Personalstil gelangte. Auch Franz Liszt und weitere Pianisten seiner Zeit, wie beispielsweise Adolf Henselt und Charles Valentin Alkan, sowie später Alexander Skrjabin und Claude Debussy sind bei der Weiterentwicklung von Etüden ähnlich verfahren.

Chopins Etüden fußen zwar teilweise auf J. S. Bachs Präludien aus dem ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers, erweitern aber deren klaviertechnische und harmonische Dimensionen wesentlich. Dieser Zusammenhang und der Unterschied werden deutlich, wenn man beispielsweise Bachs akkordisches C-Dur-Präludium mit der Etüde op.10 Nr.1 und Bachs Präludium D-Dur mit op.10 Nr.2 vergleicht.

Chopins berühmte Revolutionsetüde (op.10 Nr.12) in c-Moll – eine Melodie in der rechten Hand über einer technisch anspruchsvollen Sechzehntelbewegung in der Linken – soll anlässlich der Niederschlagung des polnischen Novemberaufstandes 1830 entstanden sein. Beliebtheit erfreut sich auch die Etüde op. 10 Nr. 5 in Ges-Dur, die unter dem Beinamen Etüde auf den schwarzen Tasten bekannt ist. Dabei ist es aber nur die rechte Hand, die ausschließlich auf den schwarzen Tasten daherwirbelt. In der Sammlung op. 25 fasziniert auch die Nr. 11 in a-Moll sehr (Winterwind): Das choralartige, wehmütige Thema wird kurz vorgestellt und dann von virtuosen Passagen in der Oberstimme begleitet.

Nocturnes[edytuj | edytuj kod]

Eine andere von Chopin weiterentwickelte Werkgruppe sind die 21 Nocturnes. Er baut mit ihnen auf den Nocturnes des Iren John Field auf, der großen Einfluss auf ihn hatte. Chopins Werke weisen dabei einen größeren harmonischen Gehalt, abwechslungsreichere Rhythmik und eine geschmeidigere Melodik auf. Auf Virtuosität wird zugunsten des Gefühlsausdrucks weitgehend verzichtet. Die Melodien orientieren sich deutlich am Stil des Belcanto Gioachino Rossinis und Vincenzo Bellinis. Ab Opus 27 veröffentlichte Chopin die Nocturnes durchweg paarweise. Sie sind miteinander durch ihren antithetischen Charakter verbunden.

Préludes[edytuj | edytuj kod]

Die 24 Préludes op. 28 sind, wie erwähnt, während des Aufenthalts auf Mallorca in ihrer endgültigen Fassung zusammengestellt worden. Robert Schumann fand sie „merkwürdig“. Seine Charakterisierung der Préludes erfasst die große Vielfalt an Ausdruck und Form:

[…] es sind Skizzen, Etudenanfänge, oder will man, Ruinen, einzelne Adlerfittige, alles bunt und wild durcheinander. Aber mit seiner Perlenschrift steht in jedem der Stücke ‚Friedrich Chopin schrieb's‘; man erkennt ihn in den Pausen am heftigen Athmen. Er ist und bleibt der kühnste und stolzeste Dichtergeist der Zeit. Auch Krankes, Fieberndes, Abstoßendes enthält das Heft; so suche jeder, was ihm frommt und bleibe nur der Philister weg.[22]

24 Préludes sind es, weil jeder Tonart eines zugedacht ist. Sie sind in der Reihenfolge des Quintenzirkels aufwärts angeordnet, stets im Wechsel der Dur- und der ihr zugehörigen parallelen Moll-Tonart. Bei diesem Gang durch die Tonarten geschieht die enharmonische Verwechslung mit dem Prélude Nr. 14, das Chopin nicht in dis-Moll, sondern in es-Moll notierte. Im kompositorischen Mikrokosmos dieser Préludes findet man den Widerschein zahlreicher anderer Gattungen, so gleichen einige Stücke den Etüden, andere den Nocturnes, Trauermärschen und Mazurken. Ihre große Ausdrucksstärke hat immer dazu verführt, ihnen Außermusikalisches zuzuordnen. Typisch dafür ist die Legende von der Entstehung des Prélude Nr. 15 in Des-Dur. Verschiedentlich wird angenommen, er habe es in der Nacht komponiert, in der George Sand mit ihren Kindern wegen eines Unwetters so spät aus Palma zurückgekehrt war und Chopin in verwirrtem Zustand antraf. George Sand kommt auf die Begebenheit zu sprechen:

Er kam sich vor, als wäre er in einem See ertrunken; schwere, eisige Wassertropfen fielen ihm im Takt auf die Brust. Als ich ihn aufhorchen hieß, denn man konnte tatsächlich den gleichmäßigen Takt von Tropfen hören, die auf das Dach fielen, bestand er darauf, das nicht gehört zu haben. Er wurde sogar ärgerlich, als ich von Tonmalerei sprach, und verwahrte sich heftig und mit Recht gegen solche einfältigen musikalischen Nachahmungen von akustischen Eindrücken.[13]

Dennoch ist später dem Prélude Nr. 15 der Beiname Regentropfen-Prélude gegeben worden. Nahezu durch das ganze Stück wird in den Mittelstimmen der Ton as bzw. enharmonisch verwechselt gis in Achteln wiederholt, was an ein gleichmäßiges Tropfen erinnern mag. Von einer bestimmten Komposition schrieb Sand indessen nicht. Deshalb kämen auch andere Préludes, z. B. das sechste in h-Moll, als Regentropfen-Prélude in Frage. Chopin selbst freilich lehnte die programmatische Unterlegung seiner Werke mit Außermusikalischem ganz allgemein ab.

Balladen und Scherzi[edytuj | edytuj kod]

Zu Chopins weiteren Werken zählen vier Balladen und vier Scherzi, konzertante und sehr anspruchsvolle Stücke. Im Mittelteil seines Scherzos op. 20 in h-Moll, dessen erstes Thema atemlos und geradezu verzweifelt wirkt (angeblich ist es autobiografisch gefärbt), setzte Chopin seiner Heimat ein Andenken, indem er das Thema des polnischen Wiegenliedes Lulajże Jezuniu, lulajże, lulaj (Schlaf, kleiner Jesus, schlaf) einarbeitete. Die Ballade F-Dur op. 38 ist Robert Schumann gewidmet, dem Chopin – auf die ersten beiden Balladen bezogen – mitteilte, „daß er zu seinen Balladen durch Gedichte von Mickiewicz angeregt worden sei.“[23]

Impromptus[edytuj | edytuj kod]

Chopins Impromptus haben weniger die Impromptus von Franz Schubert zum Vorbild als vielmehr diejenigen, die – dem ursprünglichen Wortsinn näher – als länger ausgeführte, wie aus dem Stegreif improvisiert wirkende Fantasien im teilweise brillanten Stil beim Publikum und bei den Verlegern beliebt waren.

Bekannt wurde vor allem das [Fantasie-]Impromptu von 1834. Es erschien posthum, denn Chopin hatte es nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Als Grund hierfür wird angenommen, er habe erst nach dem Entstehen des Stücks erkannt, dass das Hauptthema des ersten Teiles eine große Ähnlichkeit mit dem Thema des „Vivace“ aus dem Impromptu op. 89 von Ignaz Moscheles aufwies. Dem Vorwurf des Plagiats wollte sich Chopin nicht aussetzen.

Sonaten[edytuj | edytuj kod]

Chopins umfangreiches Schaffen für Klavier umfasst nur drei Sonaten. Die erste Sonate ist ein Jugendwerk. Chopin widmete sie seinem Lehrer Józef Elsner.

Seine zweite Sonate in b-Moll (op. 35, fertiggestellt 1839) enthält als dritten Satz den berühmten, bereits 1837 entstandenen Trauermarsch („marche funèbre“). Um ihn herum gruppierte Chopin das vorangestellte Grave – doppio movimento und das Scherzo sowie das hintangestellte Presto. Mit diesem Werk hatte Chopin schon zu Lebzeiten Anstoß erregt, da alle vier Sätze in Moll geschrieben sind und die Charaktere der Sätze so unterschiedlich sind, dass sie Robert Schumann zu der Bemerkung veranlassten, Chopin habe hier „vier seiner tollsten Kinder vereinigt“.[24] Die Atemlosigkeit des Grave – doppio movimento, die Heftigkeit des Scherzo (Schumann: „kühn, geistreich, phantastisch“[24]), der „Trauermarsch“ (Schumann: „noch düstrer“[24]) und das melodielose, unisono gesetzte, weitgehend aber vier- oder dreistimmig gedachte und im Presto-Tempo dargebotene Finale (Schumann: „gleicht eher einem Spott, als irgend Musik“[24]) wurden nicht als zeitgemäß empfunden. Chopin selbst bemerkte zum Finale lapidar: „Nach dem Marsch plaudern die linke und rechte Hand unisono.[25]

Die dritte Sonate in h-Moll von 1844 entspricht in der Satzfolge und im Aufbau des ersten Satzes trotz des vor den langsamen Satz gestellten Scherzos und der verkürzten Reprise des ersten Satzes am ehesten der zwischen 1824 und 1845 von Adolf Bernhard Marx nach den Vorbildern der klassischen Sonaten Haydns, Mozarts und Beethovens erörterten und definierten Sonatenform.

Einzelwerke: Berceuse und Barcarolle[edytuj | edytuj kod]

Von den einzeln stehenden, nicht in Zyklen zusammengefassten oder Werkgruppen angehörenden Werken zeigen vor allem die Berceuse Des-Dur op. 57 von 1844 und die Barcarolle Fis-Dur op. 60 von 1846 Chopins improvisatorisch wirkende Variations- und Verzierungskunst. Erhalten gebliebene Skizzen zur Berceuse geben einen seltenen Einblick in Chopins Schaffensweise.[26]

Klavierkonzerte[edytuj | edytuj kod]

Neben den solistischen Werken sind die beiden Klavierkonzerte sehr bekannt. Das Konzert Nr. 1 in e-Moll entstand später als Nr. 2 in f-Moll. Immer wieder diskutiert und doch nicht eindeutig geklärt ist, ob Chopin die Orchestrierung der Konzerte selbst vorgenommen hat. Es spricht wenig dagegen, da Chopin orchestrieren konnte; allerdings zeigen diese Kompositionen, dass er das Orchester eher als schmückendes Beiwerk betrachtete. Das Orchester darf nach dem Vorbild der Klavierkonzerte Johann Nepomuk Hummels einleiten, überleiten und die Schlusspassagen spielen, aber dort, wo der Pianist brillieren kann, ist es zurückgenommen und auf die Begleitung des Soloinstrumentes reduziert.

Werkverzeichnis[edytuj | edytuj kod]

Opus

  • 1 Rondeau c-Moll (1825)
  • 2 Variations sur „Là ci darem la mano“ de „Don Juan“ de Mozart für Klavier und Orchester B-Dur (1827/8)
  • 3 Polonaise brillante für Violoncello und Klavier C-Dur (1829)
  • 4 Sonate Nr. 1 c-Moll (1828)
  • 5 Rondeau à la Mazur F-Dur (1826/7)
  • 6 Quatre Mazurkas fis-Moll, cis-Moll, E-Dur, es-Moll (1830/2)
  • 7 Cinq Mazurkas B-Dur, a-Moll, f-Moll, As-Dur, C-Dur (1830/2)
  • 8 Trio für Klavier, Violine und Violoncello g-Moll (1829)
  • 9 Trois Nocturnes b-Moll, Es-Dur, H-Dur (1830/2)
  • 10 Douze Études (à son ami Franz Liszt) C-Dur, a-Moll, E-Dur, cis-Moll, Ges-Dur, es-Moll, C-Dur, F-Dur, f-Moll, As-Dur, Es-Dur, c-Moll (1830/2)
  • 11 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-Moll (1830)
  • 12 Variations brillantes sur le rondeau favori „Je vends des Scapulaires“ de „Ludovic“ de Hérold et Halévy B-Dur (1833)
  • 13 Fantaisie sur des airs nationaux polonais für Klavier und Orchester A-Dur (1829)
  • 14 Krakowiak. Grand Rondeau de Concert für Klavier und Orchester F-Dur (1831/3)
  • 15 Trois Nocturnes F-Dur, Fis-Dur, g-Moll (1831/3)
  • 16 Rondeau Es-Dur (1829)
  • 17 Quatre Mazurkas B-Dur, e-Moll, As-Dur, a-Moll (1831/3)
  • 18 Grande Valse Brillante Es-Dur (1833)
  • 19 Boléro, C-Dur (etwa 1833)
  • 20 Scherzo Nr. 1 h-Moll (1831/4)
  • 21 Concerto für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll (1829/30)
  • 22 Grande Polonaise Brillante précédé d'un Andante spianato, G-Dur u. Es-Dur (1830/6)
  • 23 Ballade Nr. 1 g-Moll (1835)
  • 24 Quatre Mazurkas g-Moll, C-Dur, As-Dur, b-Moll (1833/6)
  • 25 Douze Études (à Mme la Comtesse d’Agoult) As-Dur, f-Moll, F-Dur, a-Moll, e-Moll, gis-Moll, cis-Moll, Des-Dur, Ges-Dur, h-Moll, a-Moll, c-Moll (1833/7)
  • 26 Deux Polonaises cis-Moll, es-Moll (1831/6)
  • 27 Deux Nocturnes cis-Moll, Des-Dur (1833/6)
  • 28 24 Préludes sur tous les tons (1838/9)
  • 29 Impromptu Nr. 1 As-Dur (etwa 1837)
  • 30 Quatre Mazurkas c-Moll, h-Moll, Des-Dur, cis-Moll (1836/7)
  • 31 Scherzo Nr. 2 b-Moll (1835/7)
  • 32 Deux Nocturnes H-Dur, As-Dur (1835/7)
  • 33 Quatre Mazurkas gis-Moll, D-Dur, C-Dur, h-Moll (1836/8)
  • 34 Trois Valses As-Dur, a-Moll, F-Dur (1831/8)
  • 35 Sonate Nr. 2 b-Moll (1839)
  • 36 Impromptu Nr. 2 Fis-Dur (1839)
  • 37 Deux Nocturnes g-Moll, G-Dur (1837/9)
  • 38 Ballade Nr. 2 F-Dur (1839)
  • 39 Scherzo Nr. 3 cis-Moll (1839)
  • 40 Deux Polonaises A-Dur („Militaire“) c-Moll (1838/9)
  • 41 Quatre Mazurkas cis-Moll, e-Moll, H-Dur, As-Dur (1838/9)
  • 42 Grande Valse As-Dur (1839/40)
  • 43 Tarantelle, As-Dur (1841)
  • 44 Polonaise fis-Moll (1841)
  • 45 Prélude cis-Moll (1838/39)
  • 46 Allegro de Concert A-Dur (1832/41)
  • 47 Ballade Nr. 3 As-Dur (1841)
  • 48 Deux Nocturnes c-Moll, fis-Moll (1841)
  • 49 Fantaisie f-Moll (1841)
  • 50 Trois Mazurkas, G-Dur, As-Dur, cis-Moll (1841/2)
  • 51 Impromptu Nr.3 Ges-Dur (1842)
  • 52 Ballade Nr. 4 f-Moll (1842)
  • 53 Polonaise As-Dur („Héroïque“) (1842)
  • 54 Scherzo Nr. 4 E-Dur (1842)
  • 55 Deux Nocturnes f-Moll, Es-Dur (1843)
  • 56 Trois Mazurkas H-Dur, C-Dur, c-Moll (1843)
  • 57 Berceuse Des-Dur (1844)
  • 58 Sonate Nr. 3 h-Moll (1844)
  • 59 Trois Mazurkas a-Moll, As-Dur, fis-Moll (1845)
  • 60 Barcarolle Fis-Dur (1846)
  • 61 Polonaise Fantaisie As-Dur (1846)
  • 62 Deux Nocturnes H-Dur, E-Dur (1845/6)
  • 63 Trois Mazurkas H-Dur, f-Moll, cis-Moll (1846)
  • 64 Trois Valses Des-Dur („Minutenwalzer“), cis-Moll, As-Dur (1840/7)
  • 65 Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll (1846/7)

Postum erschienene Werke:

  • 66 [Fantaisie-]Impromptu Nr. 4 cis-Moll (etwa 1834)
  • 67 Quatre Mazurkas G-Dur, g-Moll, C-Dur, a-Moll (1830/49)
  • 68 Quatre Mazurkas C-Dur, a-Moll, F-Dur, f-Moll (1830/49)
  • 69 Deux Valses As-Dur, h-Moll (1829/35)
  • 70 Trois Valses Ges-Dur, As-Dur, Des-Dur (1829/41)
  • 71 Trois Polonaises d-Moll, B-Dur, f-Moll (1824/28)
  • 72.1 Nocturne e-Moll
  • 72.2 Marche funèbre c-Moll (1837)
  • 72.3 Trois Écossaises D-Dur, G-Dur, Des-Dur (etwa 1829)
  • 73 Rondeau für Klavier zu 4 Händen C-Dur (1828)
  • 74 17 Chansons polonais (1829/47)
  • 75 Valse A-Moll

Werke ohne Opuszahl:

  • Polonaise B-Dur (1817)
  • Polonaise g-Moll (1817)
  • Polonaise As-Dur (1821)
  • Introduction et Variations sur un air national allemand E-Dur (1824)
  • Polonaise gis-Moll (1824)
  • Mazurka B-Dur (1825/26)
  • Mazurka G-Dur (1825/26)
  • Variations für Klavier zu 4 Händen D-Dur (1825/26)
  • Polonaise b-Moll (1826)
  • Nocturne e-Moll (1828/30)
  • Souvenir de Paganini A-Dur (1829)
  • Mazurka G-Dur (1829)
  • Valse E-Dur (1829)
  • Valse Es-Dur (1829)
  • Mazurka avec partie vocale G-Dur (1829)
  • Valse As-Dur (1829)
  • Valse e-Moll (1830)
  • Czary avec partie vocale (1830)
  • Polonaise Ges-Dur (1830)
  • Lento con gran espressione cis-Moll (1830) (oft der Gattung der Nocturnes zugeordnet)
  • Mazurka B-Dur (1832)
  • Mazurka D-Dur (1832)
  • Gran Duo concertant sur „Robert le Diable“ de Meyerbeer für Violoncello und Klavier E-Dur (1832/33)
  • Mazurka C-Dur (1833)
  • Cantabile B-Dur (1834)
  • Mazurka As-Dur (1834)

Filme über Fryderyk Chopin[edytuj | edytuj kod]

  • Verliebt in Chopin. (O.: Impromptu) Spielfilm, 1991, 103 Min., USA, Frankreich, Großbritannien, Regie: James Lapine, Produktion: MGM, u.a. mit Judy Davis als George Sand, Hugh Grant als Chopin
  • Chopin – Bilder einer Trennung. TV-Spielfilm, 1993, 114 Min., Deutschland, Frankreich, Buch und Regie: Klaus Kirschner, Erstsendung: arte, u.a. mit Nina Hoger als George Sand, Stephan Wolf-Schönburg als Chopin
  • Die Kunst des Fryderyk Chopin. (OT: L'art de Frédéric Chopin. 200 ans de la naissance de Frédéric Chopin.) Dokumentation, Frankreich, 2010, 52 Min., Buch und Regie: Gérald Caillat, Produktion: arte France, Idéale Audience, Plesnar Films, Telewizja Polska, deutsche Erstausstrahlung: 1. März 2010

Literatur[edytuj | edytuj kod]

Werkverzeichnisse[edytuj | edytuj kod]

  • Maurice John Edwin Brown: Chopin. An index of his works in chronological order. 2. Auflage. Macmillan, London 1972, ISBN 0-333-13535-0 / Da Capo Press, New York 1972, ISBN 0-306-70500-1.
  • Józef Michal Chomiński, Teresa Dalila Turlo: A catalogue of the works of Frederick Chopin. Polskie Wydawnictwo Muzyczne (PWM), Kraków 1990, ISBN 83-224-0407-7.
  • Krystyna Kobylańska: Frédéric Chopin. Thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis. Henle, München 1979, ISBN 3-87328-029-9.

Biographisches, Dokumente, Bilder[edytuj | edytuj kod]

  • Eva Gesine Baur: Chopin oder Die Sehnsucht. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59056-6.
  • Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. Hirmer, München 1990, ISBN 3-7774-5370-6.
  • Camille Bourniquel: Frédéric Chopin. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1994, ISBN 3-499-50025-6.
  • Benita Eisler: Ein Requiem für Frédéric Chopin. Blessing, München 2003, ISBN 3-89667-158-8.
  • Krystyna Kobylańska: Frédéric Chopin – Briefe. S. Fischer, Frankfurt a. M. 1984, ISBN 3-10-010704-7.
  • Jürgen Lotz: Frédéric Chopin. Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-50564-9.
  • Stefan Plöger: Auf der Suche nach seinem Leben: Auf Chopins Wegen. Schweikert-Bonn-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-940259-16-5.
  • Jim Samson: Frédéric Chopin. Reclam, Stuttgart 1991, ISBN 3-15-010364-9.
  • Mieczyslaw Tomaszewski: Frédéric Chopin. Laaber-Verlag, Laaber 1999, ISBN 3-89007-448-0.
  • Hans Werner Wüst: Frédéric Chopin – Briefe und Zeitzeugnisse, Ein Portrait. Bouvier, Bonn 2007, ISBN 978-3-416-03164-6.
  • Tadeusz A. Zieliński: Chopin. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Lübbe, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-7857-0953-6.
  • Adam Zamoyski: Chopin: der Poet am Piano. Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-58015-8
  • Christoph Rueger: Frédéric Chopin : seine Musik - sein Leben. Berlin: Parthas-Verl., 2009, ISBN 978-3-86964-022-8

Belege[edytuj | edytuj kod]

  1. Die Eintragung in der Geburtsurkunde lautet 22. Februar 1810, Biografien machen über das Geburtsdatum unterschiedliche Angaben; getauft am 23. April 1810 in der Wehrkirche von Brochów (Polen).
  2. Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, Abbildungen der Urkunden S. 13f ISBN 3-7774-5370-6
  3. Krystyna Kobylańskaya (Hrsg.): Fryderyk Chopin Briefe. Berlin 1983, S. 145
  4. siehe die vielen Briefe Chopins an Fontana in Krystyna Kobylańska (Hrsg.): Fryderyk Chopin. Briefe. Berlin 1983.
  5. Franz Liszt: Chopin. Leipzig 1852, S. 133.
  6. http://www.info-polen.com/beruehmt/frederic-chopin.php
  7. Abgebildet in Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 42f ISBN 3-7774-5370-6
  8. Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 33 ISBN 3-7774-5370-6
  9. Krystyna Kobylańskaya (Hrsg.): Fryderyk Chopin Briefe. Berlin 1983, S. 133
  10. Krystyna Kobylańskaya (Hrsg.): Fryderyk Chopin Briefe. Berlin 1983, S. 127–133
  11. Krystyna Kobylańskaya (Hrsg.): Fryderyk Chopin Briefe. Berlin 1983, S. 158
  12. Krystyna Kobylańskaya (Hrsg.): Fryderyk Chopin Briefe. Berlin 1983, S. 160
  13. 13,0 13,1 George Sand: Geschichte meines Aufenthaltes auf Mallorca aus Geschichte meines Lebens, als Anhang in George Sand: Ein Winter auf Mallorca. DTV Taschenbuch, 10. Auflage, München 1995, S. 258f
  14. Jean-Jaques Eigeldinger: Chopin, Fryderyk Franciscek, Frédéric François. In Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil 4, Kassel et altera 2000, Spalte 977
  15. Jean-Jaques Eigeldinger: Chopin, Fryderyk Franciscek, Frédéric François. In Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil 4, Kassel et altera 2000, Sp. 978f.
  16. Jean-Jaques Eigeldinger: Chopin, Fryderyk Franciscek, Frédéric François. In Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil 4, Kassel et altera 2000, Sp. 979.
  17. Andreas Otte, Konrad Wink: Kerners Krankheiten großer Musiker, Schattauer, Stuttgart/New York, 6. Aufl. 2008, S. 221ff, ISBN 978-3-7945-2601-7
  18. http://jag.igr.poznan.pl/2003-Volume-44/1/pdf/2003_Volume_44_1-77-84.pdf Lucyna Majka, Joanna Gozdzik, Micha Witt:Cystic fibrosis – a probable cause of Fryderyk Chopin’s suffering and death. J. Appl. Genet. 44(1), 2003. pp. 77-84
  19. Bericht George Sands in: Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 254 ISBN 3-7774-5370-6
  20. Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 62 ISBN 3-7774-5370-6
  21. Karl Heinrich Wörner, Wolfgang Gratzer, Lenz Meierott: Geschichte der Musik - Ein Studien- und Nachschlagebuch, 8. Aufl. ,Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1993, S. 495.
  22. Robert Schumann in Neue Zeitschrift für Musik, 19. November 1839, Abbildung in Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 234 ISBN 3-7774-5370-6
  23. Robert Schumann: Gesammelte Schriften über Musik und Musiker. Hrsg. von M. Kreisig, 5. Auflage, Leipzig 1914, Bd. 3, S. 32
  24. 24,0 24,1 24,2 24,3 Robert Schumann in Neue Zeitschrift für Musik, 1. Februar 1841, Abbildung in Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 220 ISBN 3-7774-5370-6
  25. Brief an J. Fontana, Poststempel 10. August 1839, in Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 220 ISBN 3-7774-5370-6
  26. Ernst Burger: Frédéric Chopin. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1990, S. 255 ISBN 3-7774-5370-6

Żelazowa Wola[edytuj | edytuj kod]

Żelazowa Wola ist ein Dorf in der Gemeinde Sochaczew, Woiwodschaft Masowien, Polen, mit 65 Einwohnern. Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Bekannt wurde Żelazowa Wola als Geburtsort des Komponisten Fryderyk Chopin. 1894 wurde hier in Anwesenheit des russischen Komponisten Mili Alexejewitsch Balakirew ein Chopin-Denkmal eingeweiht. Heute befindet sich in Chopins Geburtshaus mit angrenzendem Park ein Museum.

In Żelazowa Wola wurde auch der Violinist Henryk Szeryng geboren.

George Sand[edytuj | edytuj kod]

George Sand (* 1. Juli 1804 in Paris; † 8. Juni 1876 in Nohant, Département Indre; eigentlich Amandine-Aurore-Lucile Dupin de Francueil) war eine französische Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche sozialkritische Beiträge veröffentlichte, in denen sie die Emanzipation der Frauen einforderte.

Ihr Vater, ein Offizier, war der Enkel des Marschalls von Frankreich, Hermann Moritz von Sachsen. George Sands Mutter, Sophie Victoire Delaborde, war Modistin.

George Sand heiratete 1822 den Baron Casimir Dudevant. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Maurice (* 1823) und Solange (* 1828). 1831 trennte George Sand sich von ihrem Mann. Vorausgegangen war der Trennung das zufällige Auffinden eines Testaments im Sekretär ihres Mannes, das Dudevant an sie gerichtet hatte. Die auf dem Bündel angebrachte Aufschrift "Erst nach meinem Tode zu öffnen" konnte George Sand nicht aufhalten; sie war überzeugt, ein Anrecht darauf zu haben, zu erfahren, was ihr sich bester Gesundheit erfreuender Gatte von ihr dachte. Der Inhalt des Testaments war nach Aussagen Sands eine Aneinanderreihung von Missachtungen und Verwünschungen ihre Person betreffend, was zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Paar führte. Die Scheidung erfolgte im Jahr 1836.

Ihren ersten Roman, "Rose et Blanche" (veröffentlicht 1831) schrieb Sand in Zusammenarbeit mit ihrem Geliebten Jules Sandeau, aus dessen erster Namenshälfte sie ihren Künstlernamen ableitete. Mit dem Männernamen George Sand nahm sie zugleich die Gewohnheit an, von sich in der maskulinen Form zu sprechen.

1833 begann George Sand mit Alfred de Musset ein leidenschaftliches Liebesverhältnis. Die Schwierigkeiten in der Beziehung aufgrund Sands ungebremster Arbeitswut deuteten sich früh an: Musset beklagte Ende 1833:

Ich habe den ganzen Tag gearbeitet. Am Abend hatte ich zehn Verse gemacht und eine Flasche Schnaps getrunken; sie hatte einen Liter Milch getrunken und ein halbes Buch geschrieben.

Eine Reise nach Venedig verbesserte die Situation nicht, als Musset erkrankte, verliebten sich Sand und der Musset betreuende Arzt Pietro Pagello ineinander und begannen im Februar 1834 eine Liebesbeziehung. Die Beziehung zu Musset war damit faktisch beendet; gleichwohl schrieben sich beide gegenseitig lange und geradezu verzweifelte Briefe. Die Korrespondenz endete schließlich 1835.

George Sands Wohnsitz in Paris sowie ihr Landsitz in Nohant-Vic (Maison de George Sand) waren gern besuchte Stätten zahlreicher Künstler. Der Freundeskreis der eigensinnigen, häufig Männerkleidung tragenden und Zigarren rauchenden Schriftstellerin umfasste neben Schriftstellern wie Honoré de Balzac und Alexandre Dumas u. a. den Maler Eugène Delacroix, den Komponisten Franz Liszt und dessen Geliebte Gräfin Marie d'Agoult. Eine ihrer angeblichen Geliebten war die Schauspielerin Marie Dorval. Durch Franz Liszt lernte Sand den Komponisten Fryderyk Chopin kennen, mit dem sie 1838 eine Liebesbeziehung begann. Chopin, der gegen die emanzipiert auftretende Sand zunächst nur Abneigung verspürte, befand sich zu der Zeit in einer emotionalen Krise und fühlte sich von der musikliebenden, enthusiastischen Sand verstanden.

Im November 1838 übersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und Solange nach Mallorca. Der Entschluss beruhte auf ärztlichem Rat, denn man erwartete sich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes von Maurice, den eine rheumatische Erkrankung plagte. Aber auch Chopin, der zeitlebens an Tuberkulose litt, erhoffte sich eine Linderung seines Leidens durch ein milderes Klima und schloss sich der Familie an. Maurice erholte sich sichtbar. Für Chopin stand der Aufenthalt in der Kartause von Valldemossa jedoch unter keinem guten Stern. Die Räumlichkeiten waren zu kalt, und zum wenig freundlichen Wetter kam hinzu, dass die Mallorquiner gegenüber dem nicht verheirateten Paar sehr distanziert blieben. Gleich zu Anfang entwickelte er alle Anzeichen einer Lungenentzündung, wie George Sand später schriftlich beklagte. Nach 98 Tagen verließen Chopin und Sand die Insel wieder. So kurz dieser Zeitraum im Verhältnis zu den übrigen Jahren erscheinen mag, sowohl Chopin wie auch George Sand hatte dieses Ereignis stark mitgenommen. Chopins Gesundheitszustand hatte sich verschlechtert, und George Sand war über das Verhalten der Inselbevölkerung empört. In dem Reisebericht "Ein Winter auf Mallorca" ("Un Hiver à Majorque") setzte sie ihren mallorquinischen Zeitgenossen ein galliges Denkmal.

Die Beziehung zwischen Chopin und George Sand endete 1847. Der Grund hierfür ist nicht eindeutig geklärt. Weder Chopin noch George Sand haben zu ihrer Trennung Stellung bezogen. Bekannt ist, dass George Sand zu der Zeit sehr konfliktfreudig auftrat. Dass ihre Tochter Solange sich dem mittellosen Bildhauer Auguste Clésinger zugewandt hatte, war Auslöser für Familienstreitigkeiten, in deren Verlauf es zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Sohn Maurice und Clésinger bzw. der dem Sohn beispringenden Mutter kam. Was im einzelnen vorgefallen war, ist nicht gesichert, weil es hierüber von Seiten George Sands sowie Solanges unterschiedliche Versionen gibt. Chopin, von der Nachricht brüskiert, dass Solange sich heimlich verlobt hatte, hielt gleichwohl seine Freundschaft zu ihr aufrecht, was für George Sand einen unglaublichen Affront darstellte.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1865 war der Kupferstecher Alexandre Manceau 15 Jahre lang George Sands Lebensgefährte.

Die zwei Töchter Solanges und ein Sohn von Maurice starben frühzeitig, was George Sand tief betroffen machte. Den zwei Töchtern von Maurice (die jüngere hieß Aurore und starb erst 1961 im Alter von 95 Jahren) war George Sand eine liebevolle Großmutter, die für die Mädchen Märchen schrieb (u. a. "Sie sind ja eine Fee, Madame").

Die letzten zehn Jahre ihres Lebens war Sand dem Schriftsteller Gustave Flaubert in inniger Freundschaft verbunden. Zahlreiche persönliche Kontakte sowie Briefe zeugen von einer tiefen Freundschaft bis zu ihrem Tod 1876.

George Sand starb auf ihrem Landsitz in Nohant im französischen Département Indre im Alter von fast 72 Jahren und wurde dort in ihrem Park beigesetzt.

George Sand galt als „Vielschreiberin“. Ungefähr 180 Bände hat sie in ihrem Leben veröffentlicht, dazu zahlreiche sozialkritische Artikel für Zeitschriften. Hinzu kommen annähernd 40.000 Briefe, von denen etwa 15.000 erhalten sein sollen. Ihre Werke und ihre Art zu arbeiten hat ihr Bewunderer wie Verächter gleichermaßen beschert. Charles Baudelaire schimpfte sie eine „Latrine“, Friedrich Nietzsche bezeichnete sie abfällig als „lactea ubertas“ (Milchkuh mit schönem Stil). Unter den weniger missgünstigen Kritikern kursierte die Anekdote, dass Sand, kaum dass sie einen Roman vollendet habe, gleich einen neuen Stapel Papier ergreife, um den nächsten zu beginnen. Zu ihren Bewunderern gehörten neben Musset, Balzac und Flaubert auch Heinrich Heine und viele russische Schriftsteller, unter ihnen Fjodor Dostojewski.

Romane (eine Auswahl):

  • "Indiana" (1832) (Siehe: Verführungsroman), dt. "Indiana" (Frankfurt a.M. 1983)
  • "Lélia" (1833), dt. "Lelia" (Frankfurt a.M. 1984 und München 1993, dtv, ISBN 978-3-423-02311-5)
  • "Lélia" (1839), dt. "Lelia", von der Autorin überarbeitete und entschärfte Fassung
  • "Mauprat" (1837), dt. "Mauprat" (München 1992)
  • "Le Compagnon du Tour de France" (1840), dt. "Gefährten von der Frankreichwanderschaft" (Berlin 1954)
  • "Consuelo" (1842–1843), dt. "Consuelo" (Leipzig 1863)
  • "Jeanne" (1844), dt. "Jeanne" (Neuübersetzung München 1993, dtv, ISBN 978-3-423-02319-1)
  • "Le Meunier d'Angibault" (1845). dt. "Der Müller von Angibault" (München 1996)
  • "Nanon" (1872) dt, "Nanon" (München 1991, dtv, ISBN 978-3-423-13211-4)

Aus ihrer Kindheitserfahrung des Landlebens schöpfend, schrieb sie die Romane aus dem bäuerlichen Milieu,

  • "La Mare au Diable" (1846), dt. "Das Teufelsmoor" Frankfurt a.M. 1992 und München 2004, Manesse Verlag ISBN 978-3-7175-1582-1 (zusätzl. Inhalt: "Francois das Findelkind")
  • "François le Champi" (1847–1848), dt. "Francois das Findelkind", München 2004 , Manesse Verlag ISBN 978-3-7175-1582-1 (zusätzl. Inhalt: "Der Teufelsteich")
  • "La Petite Fadette" (1849), dt. "Die kleine Fadette" (Berlin 1960 und Augsburg 2005)
  • "Les Beaux Messieurs Bois-Dore"

Theater- und autobiographische Stücke:

  • "Préface à Andorre et Saint-Marin d’Alfred de Bougy" (Souvenirs de 1848)
  • "Histoire de ma vie" (1855),
  • "Elle et Lui" (1859) (über ihre Affäre mit Musset), dt. "Sie und er" (München 1982)
  • "Journal Intime" (posth. 1926),
  • "Correspondance".

Literatur[edytuj | edytuj kod]

  • Jean Firges: G.S.: Die Utopie von Freiheit und Gleichheit. Sonnenberg, Annweiler 2004 (Reihe: Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie, Bd. 16) ISBN 3-933264-33-2
  • Gerlinde Kraus: Bedeutende Französinnen. Christine de Pizan, Émilie du Châtelet, Madame de Sévigné, Germaine de Staël, Olympe de Gouges, Madame Roland, George Sand, Simone de Beauvoir. Schröder, Inh. G. Kraus, Mühlheim am Main & Norderstedt 2006 ISBN 3-9811251-0-X
  • Heinrich Mann: Gustave Flaubert und George Sand In: Geist und Tat. Franzosen 1780-1930. zuerst Kiepenheuer, Berlin 1931, wieder: Weimar 1946, S.87-148; Suhrkamp, Frankfurt 1981 ISBN 3-518-01732-2 (mit UT: Essays über Franzosen); Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M. 1997, ISBN 3596128609
  • Ralf Nestmeyer: Französische Dichter und ihre Häuser. Insel, Frankfurt 2005 ISBN 3-458-34793-3

Paris[edytuj | edytuj kod]

Paris ist die Hauptstadt Frankreichs und der Region Île-de-France. In älteren - zumeist lateinischen - Texten wird Paris auch Lutetia/Lutezia genannt. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite „rechtes Ufer“) und einen südlichen Teil (rive gauche „linkes Ufer“). Das administrativ zur Stadt Paris gehörende Gebiet hat 2.193.031 Einwohner (Zensus Januar 2007)[1], in der städtischen Siedlungszone (Unité urbaine) leben 10.197.678 Menschen (Zensus Januar 2007)[2] und in der gesamten Metropolregion 11.836.970 Menschen (Zensus Januar 2007)[3].

Die außerhalb der Ringautobahn (französisch boulevard périphérique, umschließt die 20 Arrondissements) liegenden Ortschaften der Banlieue sind selbständig verwaltet und zählen nicht zur Stadt Paris im verwaltungsrechtlichen Sinne. Paris ist eine der bedeutendsten Weltstädte und das überragende politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum eines zentralistisch organisierten Landes und sein größter Verkehrsknotenpunkt (unter anderem mit drei Flughäfen und sechs Kopfbahnhöfen). Paris ist Sitz der UNESCO, der OECD und der ICC.

Geographie[edytuj | edytuj kod]

Geographische Lage[edytuj | edytuj kod]

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 105,4 Quadratkilometern. Das entspricht weniger als zwölf Prozent der Fläche Berlins. Die Metropolregion erstreckt sich über eine Bodenfläche von 14.518 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Fläche Schleswig-Holsteins. Die Stadt liegt im Zentrum des Pariser Beckens durchschnittlich 65 Meter über dem Meeresspiegel. Die Seine tritt, je nach Wasserstand, mit einer Höhe von 25 Metern über Normalnull aus der Stadt aus. Paris ist umgeben von den beiden großen Stadtwäldern, die der Bevölkerung als Naherholungsgebiete dienen.

Der Meridian von Paris, der 1718 von Jacques Cassini festgelegt und 1806 von dem französischen Physiker Arago präzise berechnet wurde, bildete bis 1884 (Internationale Meridian-Konferenz in Washington) einen von vielen Nullmeridianen. Er führt mitten durch das Pariser Observatorium und wird durch mehrere Säulen sowie durch die 1995 von dem niederländischen Konzeptkünstler Jan Dibbets diskret in Straßenpflaster, Bürgersteige, Höfe und verschiedene Gebäude (unter anderem den Louvre) eingelassenen bronzenen Arago-Medaillons gekennzeichnet, eine Hommage an den Physiker und Menschenrechtler. Von den ursprünglich 135 bisher wenig beachteten Plaketten sind einige seit der Veröffentlichung von Dan Browns Erfolgsroman Sakrileg gestohlen worden. Der von Dan Brown gewählte Begriff „Rosenlinie“ ist eine Erfindung.

Stadtgliederung[edytuj | edytuj kod]

Paris wurde im Jahre 1790 Verwaltungssitz des Départements Seine (75) und ist seit der Neugliederung der Départements der Île-de-France im Jahre 1968 gleichzeitig Stadt und Département. Abgesehen von der geographischen Gliederung in rive droite, rive gauche und „Inseln“ ist Paris in Stadtbezirke (arrondissements, abgekürzt Arrdt.) und Viertel (quartiers) unterteilt.

Die 20 nummerierten Stadtbezirke tragen die Postleitzahlen 75001 bis 75020 und durchziehen Paris spiralförmig von innen nach außen. Die Spirale beginnt im historischen Stadtkern, der Gegend um den Louvre, das Palais Royal und das Forum des Halles, und endet nach zweieinviertel im Uhrzeigersinn verlaufenden Umdrehungen im Osten der Stadt, dem Arrondissement des Friedhofs Père Lachaise. Jedem Arrondissement steht ein Bürgermeister (maire d’arrondissement) vor, der im Bürgermeisteramt seines Bezirkes (mairie d’arrondissement) residiert. Jeder Bezirk untergliedert sich seinerseits in quartiers.

Geschichte[edytuj | edytuj kod]

Antike[edytuj | edytuj kod]

Die Stadt entwickelte sich seit Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. aus der keltischen Siedlung Lutetia des Stammes der Parisii auf der Seine-Insel, die heute île de la Cité heißt. Erstmalige schriftliche Erwähnung fand der Name Lutetia 53 v. Chr. im sechsten Buch Julius Caesars über den gallischen Krieg (De Bello Gallico).

Als die Römer sich im Jahr 52 v. Chr. nach einem ersten gescheiterten Anmarsch zum zweiten Mal der Stadt näherten, zündeten die Parisii Lutetia an und zerstörten die Brücken, bevor sie in Stellung gingen. Die siegreichen Römer überließen ihnen die Insel und bauten auf dem linken Ufer der Seine in dominanter Lage auf dem später Montagne-Sainte-Geneviève genannten Hügel eine neue römische Stadt auf. Dort entstanden Thermen, ein Forum und ein Amphitheater. Die Stadt wurde im römischen Reich als Civitas Parisiorum oder Parisia bekannt, blieb aber im besetzten Gallien zunächst recht unbedeutend.

Mittelalter[edytuj | edytuj kod]

Nach dem Untergang des Römischen Reiches entstanden zunächst vor allem Sakralbauten, während die in Paris weilenden fränkischen Teilkönige sich den ehemaligen Palast der römischen Statthalter auf der Île de la Cité zu eigen machten, der im Laufe der Jahrhunderte mehrmals vergrößert und umgebaut wurde und heute als Palais de la Cité bekannt ist.

Die ältesten erhaltenen Teile des Palais de la Cité sind die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Ludwig IX. dem Heiligen von Pierre de Montreuil errichtete Palastkapelle Sainte-Chapelle und die unteren Partien des so genannten Bonbec-Turmes an der Nordfassade. Die danebenliegenden beiden Tortürme Tour d’Argent (Silberturm) und Tour de César sowie der nach seiner Uhr Tour de l’Horloge genannte, im 19. Jahrhundert stark veränderte Eckturm entstanden etwas später unter Philippe IV. dem Schönen. Hinter der massiven Doppelturmanlage verbirgt sich die nach dem früheren Palastverwalter (frz. Concierge) benannte Conciergerie, die bereits um 1400 als Gefängnis genutzt wurde und während der Revolution als „Wartesaal für die Guillotine“ diente.

Bereits bald nach 1358 war der Palais de la Cité als Königsresidenz aufgegeben worden und zwar zu Gunsten des heute verschwundenen Hôtel Saint-Pol, der im Osten von Paris entstandenen Burg von Vincennes und der schon 1190 unter Philippe-Auguste entstandenen Wehranlage des früheren Louvre, deren mächtiger runder Bergfried seinerzeit das rechte Ufer beherrschte.

Das Stadtschloss Louvre, wie wir es heute kennen, ist das Ergebnis von zahlreichen Baukampagnen unter vielen Königen und umfasst Teile aus dem Mittelalter, der Renaissance, der Barockzeit, dem Zweiten Kaiserreich sowie das bedeutende, seit 1981 auf Wunsch des Staatspräsidenten François Mitterrand von dem Architekten Ieoh Ming Pei geschaffene „unterirdische Reich“ des Louvre, das in erster Linie der Schaffung fehlender Infrastrukturen für das hier angesiedelte Museum dient.

Neuzeit[edytuj | edytuj kod]

Während der Hugenottenkriege zwischen 1562 und 1598 blieb die Stadt in katholischem Besitz. In der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 sind in Paris Tausende von Hugenotten ermordet worden. Auf Veranlassung Ludwigs XIV. (1638–1715) sind Straßenbeleuchtungen angebracht, die Wasserversorgung modernisiert und die Krankenhäuser Invalides und Salpêtrière erbaut worden. Er ließ die Pariser Stadtmauern abtragen und an deren Stelle den „Nouveau Cours“ errichten, eine Ringstraße aus der später die Grands Boulevards wurden. Die Residenz des Königs wurde nach Versailles verlegt. Dennoch blieb Paris das politische Zentrum Frankreichs, was auf seine hohe Bevölkerungszahl und seine führende wirtschaftliche Rolle im Land zurückzuführen war.

Als im Jahre 1789 die Französische Revolution ausbrach, war es die Bevölkerung von Paris, die den Weg zur Abschaffung der Monarchie und zur Einführung der ersten französischen Republik ebnete. 1844 ist zu Verteidigungszwecken an Stelle des heutigen Boulevard périphérique eine neue Stadtbefestigung errichtet worden. Diese hatte eine Länge von 39 Kilometern und war mit ihren 94 Bastionen und 16 Forts die größte Befestigungsanlage der Welt.

Paris war in den Jahren 1855, 1867, 1878, 1889, 1900 und 1937 Veranstaltungsort von sechs Weltausstellungen, welche die kulturelle und politische Bedeutung der Stadt unterstrichen. Nach dem Niedergang des 2. Kaiserreiches und der Einnahme der Stadt durch deutsche Truppen erhob sich 1871 die so genannte Pariser Kommune, die sich aus Arbeitern, Handwerkern und Kleinbürgern zusammensetzte, gegen die konservative provisorische Regierung der Republik. Paris erlebte zwischen 1871 und 1914 eine Blütezeit in der belle époque. Am Bahnhof Gare de Lyon, an der Brücke Pont Alexandre III und den U-Bahnstationen ist der Stil dieser Zeit beispielhaft zu erkennen.

1900 und 1924 war Paris Austragungsort der II. und VIII. Olympischen Spiele der Neuzeit.

1921 hatte Paris mit knapp drei Millionen die höchste Einwohnerzahl seiner Geschichte erreicht. Der städtische Wohnungsbau konnte mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten. Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt zwischen 1940 und 1944 (25. August) von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Während der Mai-Unruhen 1968 erlebte die Stadt Studentenrevolten und Massenstreiks. 2005 kam es zu Ausschreitungen von jugendlichen Einwanderern in den Vororten der Hauptstadt. Die gewalttätigen Unruhen in Paris weiteten sich später auch auf andere Städte des Landes aus.

Bevölkerung[edytuj | edytuj kod]

Einwohnerentwicklung[edytuj | edytuj kod]

In der Antike und im Mittelalter ging die Bevölkerung durch die zahlreichen Kriege, Epidemien und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben noch 1832 bei einer Choleraepidemie rund 20.000 Menschen. Erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einem starken Anstieg der Bevölkerung. 1846 lebten in Paris rund eine Million Menschen, bis 1876 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. 1921 hatte die Einwohnerzahl von Paris mit knapp drei Millionen ihren historischen Höhepunkt erreicht. Gegenwärtig leben etwas über zwei Millionen Menschen in der Hauptstadt. Im Großraum hingegen hat die Einwohnerzahl stark zugenommen. Lebten 1921 noch 4,85 Millionen Menschen in der Metropolregion, so waren es 2007 bereits 11,8 Millionen. Damit zählt Paris zu den Megastädten.

Religionen[edytuj | edytuj kod]

Etwa 80 Prozent der Einwohner sind getauft, rund 75 Prozent bekennen sich zum katholischen Glauben, die meisten praktizieren den lateinischen Ritus, einige wenige auch den armenischen und ukrainischen Ritus. Der Erzbischof von Paris ist für die Katholiken der östlichen Riten zuständig. Insgesamt gibt es in Paris innerhalb der politischen Grenzen der Stadt 94 katholische Gemeinden, des Weiteren 15 griechisch- und russisch-orthodoxe Kirchen, sechs rumänisch-orthodoxe Kirchen[4], sieben Synagogen für die etwa 220.000 Juden und zwei Moscheen für die rund 50.000 Muslime, überwiegend Sunniten. Nur knapp zwölf Prozent der Christen und etwa 15 Prozent der Juden sind praktizierende Gläubige.

Kultur[edytuj | edytuj kod]

Die französische Hauptstadt beherbergt eine Vielzahl sehenswerter kirchlicher und weltlicher Bauwerke, Straßen, Plätze und Parks, etwa 160 Museen, rund 200 Kunstgalerien, circa 100 Theater, über 650 Kinos und mehr als 10.000 Restaurants. Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen ist mit zahlreichen Konzerten, Ausstellungen, Musik- und Filmfestivals, Modenschauen sowie der Austragung sportlicher Wettbewerbe reichhaltig. Die Schlossanlage in Fontainebleau wurde 1979, das Schloss Versailles 1981 und die Uferpromenade der Seine in Paris 1991 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Regelmäßige Veranstaltungen[edytuj | edytuj kod]

Im Januar findet in Paris die Internationale Modenschau Prêt à Porter in Porte de Versailles und das Festival de création musicale (Festival zeitgenössischer Musik) mit zahlreichen Gratiskonzerten in der Maison de Radio France statt.

Der Februar, Monat des Valentinstages, steht Dank einer Initiative des Pariser Fremdenverkehrsamtes, an der sich geschulte Fremdenführer, Museen wie das Musée de la Vie Romantique sowie das Hôtel- und Gaststättengewerbe beteiligen, unter dem Motto „Paris Romantique“.

Im März startet im Parc Floral beim Schloss Vincennes der Pariser Halbmarathon (am 7. März 2010 fand der 18. Semi-Marathon de Paris statt). In Saint-Denis im Norden von Paris wird das Blues- und Jazzfestival Banlieues Bleues veranstaltet und Ende März/Anfang April das Festival du Film de Paris im Pariser Cinéma Gaumont Marignan.

Im April gehen über 30.000 Teilnehmer des Marathon de Paris an der Avenue des Champs-Élysées in die Startlöcher (34. Marathon de Paris am 11. April 2010). Gegen Ende April und Anfang Mai bietet Paris ein Schauspiel ganz besonderer Art: die von Ella Fitzgerald in dem Lied „April in Paris“ besungene Kastanienblüte.

Im Mai wird das renommierteste Pferderennen in Frankreich, das Grand Steeplechase de Paris im Hippodrome d’Auteuil und Ende Mai/Anfang Juni die French Open, das zweite Tennisturnier der Grand-Slam-Serie, im Roland-Garros-Stadion, ausgetragen. Von Anfang Mai bis in den Monat Juli werden seit einhundert Jahren alljährlich anlässlich eines Rosenzüchterwettbewerbes im Parc de Bagatelle die erlesensten Kreationen prämiert (102. Concours de roses nouvelles de Bagatelle 11. Juni 2009).

Am Sommeranfang, dem 21. Juni, wird die Fête de la Musique veranstaltet, die von Jack Lang initiiert wurde und nun in ganz Frankreich gefeiert wird: es gibt überall kostenlose Konzerte bekannter und weniger bekannter Bands. Ende Juni findet die Gay Pride Parade auf dem Place de la République und der Bastille sowie weiteren Veranstaltungsorten statt.

Die Festivitäten am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, finden mit der Militärparade, die auf der Avenue des Champs-Élysées beginnt und am Place de la Concorde endet, ihren Höhepunkt.

Während der französischen Sommerferien, in der ein großer Teil der Pariser Bevölkerung die Stadt verlässt, um in die Ferien zu fahren, findet seit dem Jahr 2002 die Veranstaltung Paris-Plage (deutsch: Strand in Paris) vom Quai du Louvre bis zur Pont de Sully, am Port de la Gare und am Bassin de la Villette statt. Damit soll den Daheimgebliebenen auf einigen Kilometern des für den Verkehr gesperrten Seineufers ein Stück Strandleben geboten werden. Diese Veranstaltung dauert meistens vier bis fünf Wochen von Mitte Juli bis Mitte August.

Im September öffnen an einem Wochenende (2010 am 19. und 20. September) zu den so genannten „Journées du Patrimoine“ (Tage des Kulturerbes) sonst schwer zugängliche Pariser Paläste und Hôtels particuliers/private Stadtpaläste ihre Tore. Eine einmalige Gelegenheit, den Residenzen hoher Würdenträger einen Besuch abzustatten, wie beispielsweise dem Élysée-Palast oder dem Hôtel Matignon. In diesem Monat veranstaltet die Stadt Paris im Rahmen der Fête des Jardins de Paris in den Pariser Parks und Gärten kostenlose Konzerte, Ausstellungen so wie Theater- und Kinovorführungen. Die Theatersaison wird mit dem Festival d’Automne à Paris (Herbstfestival) eröffnet.

Im Oktober finden im ersten Herbstmonat auf dem Weinberg des Montmartrehügel zum Auftakt der Weinlese eine farbenfrohe Parade, zahlreiche Partys und Weinproben statt. Es gibt an einem Wochenende seit 2002 die Nuit Blanche („Lange Nacht der Kunst“) und alle zwei Jahre findet der Mondial de l'Automobile statt.

Anfang November empfiehlt sich der Besuch auf einem der nach Allerheiligen blumenüberladenen Friedhöfe.

Im Dezember wird im noblen Hotel Crillon der elegante Debütantinnenball Le Bal Crillon des Débutantes veranstaltet. Allerdings werden hier nur Eingeweihte der High Society zugelassen. Wer sich keinen Zutritt zu verschaffen weiß, mag das einmalige Schauspiel der fabelhaft beleuchteten Champs-Élysées bewundern. Dort trägt von Mitte Dezember bis Mitte Januar jeder Baum eine Krone aus Lichterketten.

Das ganze Jahr hindurch steigt, vorbehaltlich günstiger klimatischer Voraussetzungen, alle 15 Minuten der Eutelsat-Fesselballon vom Parc André Citroën auf. Aus 150 Metern Höhe bietet seine Gondel jeweils 30 Passagieren einen umfassenden Rundblick über den Westen der Stadt.

Wirtschaft und Infrastruktur[edytuj | edytuj kod]

Wirtschaft[edytuj | edytuj kod]

Paris ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum Frankreichs. In der Metropolregion Paris hat sich etwa ein Viertel der Produktionsbetriebe des Landes niedergelassen. Durch den riesigen Absatzmarkt, den die Stadt bietet, übt sie von jeher große Anziehungskraft auf Hersteller von Konsumgütern aus. Paris ist bekannt für die Produktion von Luxusgütern (Haute Couture und Schmuck). Zu den wichtigsten Erzeugnissen der Stadt zählen chemische Produkte, Elektrogeräte, Kraftfahrzeuge und Maschinen.

Traditionell ist die französische Wirtschaftspolitik von vergleichsweise starken staatlichen Eingriffen gelenkt. Hier spielt die historische Rolle des Merkantilismus – im Speziellen des Colbertismus – eine Rolle. Die gelenkte Volkswirtschaft wurde in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert. Die Schlüsselindustrien, besonders Energiewirtschaft, sind bislang unter staatlicher Kontrolle.

Fast alle großen Dienstleistungsunternehmen Frankreichs, insbesondere Banken und Firmen des Finanzwesens, haben ihren Sitz in Paris. Seit den 1990er Jahren werden vermehrt Anstrengungen unternommen, multinationale Konzerne anzusiedeln. Die Stadt ist heute eine der wichtigsten Handelsmetropolen in Europa.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Lage der Stadt inmitten einer der fruchtbarsten Agrarlandschaften in Europa. Die Landwirtschaft war deshalb schon in den früheren Jahrhunderten die bedeutendste Wirtschaftsgrundlage der Region und sicherte die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in der Stadt.

Die Hauptstadtregion hat dank der starken Konzentration nationaler und internationaler Unternehmen einen Anteil von etwa einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes. Sie gehört zu den wohlhabendsten Regionen Europas. Ein Problem ist die Arbeitslosigkeit, die in etwa dem nationalen Durchschnitt entspricht. Seit Anfang der 1990er Jahre verlor Paris rund eine viertel Million Arbeitsplätze. Ein Grund ist der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie und die Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten in benachbarte Gemeinden wie das Geschäftszentrum La Défense.

Die meisten französischen Fernseh- und Radiosender sowie die größten Medienkonzerne des Landes („Vivendi Universal“, „Groupe Lagardère“, „Groupe TF1“) haben ihren Sitz in Paris. Die Stadt ist Erscheinungsort international bedeutender Tageszeitungen („Le Figaro“, „Le Monde“, „Libération“) und bedeutendstes internationales Zentrum des Verlagswesens.

Wissenschaft und Bildung[edytuj | edytuj kod]

Die Gegensätze zwischen Paris und dem Rest des Landes werden besonders im Bereich Bildung deutlich. Denn die angesehensten Bildungsstätten Frankreichs befinden sich in Paris. Die besten Grandes Écoles Frankreichs haben ihren Sitz in Paris, darunter die École Polytechnique (eröffnet 1794), HEC, Sciences Po Paris und die ENS. Die Eliteverwaltungssschule ENA ist jedoch nach Straßburg ausgelagert worden. Édith Cresson setzte als Premierministerin 1992 gegen erhebliche Widerstände die Verlegung durch. Über zehn Jahre hinweg lief der Betrieb der ENA zugleich in Paris und in Straßburg ab, bevor 2005 der Umzug der gesamten Schule dorthin abgeschlossen wurde, das ehemalige ENA-Gebäude in Paris wird nun von Sciences Po Paris genutzt.

Weitere höhere Bildungseinrichtungen sind das im Jahre 1530 eröffnete Collège de France, das Institut Catholique (1875) und die École du Louvre (1882). Die 1257 gegründete Sorbonne ist die älteste Universität in Frankreich. Die Gründung als Theologenschule wird auf Robert von Sorbon (1201–1274), den Hofkaplan Ludwigs des Heiligen, zurückgeführt; die Bestätigungsbulle Klemens' IV. datiert von 1268. Ursprünglich ein Alumnat für arme Studenten der Theologie, gelangte die Sorbonne (welchen Namen die Anstalt erst seit dem 14. Jahrhundert erhielt) durch berühmte Lehrer, welche an ihr wirkten, sowie durch reiche Ausstattung gegenüber anderen ähnlichen Kollegien zu immer größerem Ansehen. Im Jahre 1968 wurde die Universität von Paris durch eine umfassende Reform in 13 unabhängige Teile aufgegliedert. Fünf von ihnen liegen außerhalb der Stadt.

Die Académie française ist eine der ältesten Institutionen Frankreichs im Bereich des geistigen Lebens und zugleich die prestigereichste. Sie residiert seit 1801 im Collège des Quatre Nations gegenüber dem Louvre; dort hat auch der auf Lebenszeit gewählte und wohlbeamtete Secrétaire perpétuel seine Dienstwohnung. Die Académie française ist hervorgegangen aus einem Pariser Literatenzirkel, der sich seit 1629 bei dem heute praktisch unbekannten Autor Valentin Conrart traf und 1634 durch den regierenden Minister Kardinal de Richelieu auf 34 Mitglieder aufgestockt und am 2. Januar 1635 durch Ludwig XIII. zu einer staatlichen Institution erhoben wurde. Die von Richelieu vorgesehenen Statuten und Regelungen wurden 1637 vom Obersten Pariser Gerichtshof, dem Parlement, registriert und damit rechtskräftig. Seit dem Jahre 1803 gehört die Akademie dem Institut de France an.

Von den zahlreichen Bibliotheken in Paris ist die Französische Nationalbibliothek (Bibliothèque nationale de France) die größte. Sie wurde 1368 von König Karl V. auf Basis seiner persönlichen Bibliothek im Louvre gegründet und umfasste zu Beginn 911 Manuskripte. Damals war es allerdings üblich, die Dokumente des Königs nach seinem Tod zu vernichten, so dass die eigentliche Bibliothekssammlung erst mit König Ludwig XI. aufgebaut wurde, der mit diesem Brauch brach. Am 14. Juli 1988 kündigte der französische Staatspräsident François Mitterrand den Neubau des Bibliotheksgebäudes an, der im Dezember 1990 begann. Die neue Bibliothek wurde nach Plänen des Architekten Dominique Perrault entworfen und am 20. Dezember 1996 der Öffentlichkeit übergeben. Die moderne Bibliothek enthält alle Publikationen, die in Frankreich verlegt werden, und umfasst mehr als zehn Millionen Bände.

Persönlichkeiten[edytuj | edytuj kod]

Söhne und Töchter der Stadt[edytuj | edytuj kod]

Paris war Geburtsort zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der Komponist Georges Bizet, die Chansonsängerin Édith Piaf, der Maler François Boucher, der Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär Pierre de Coubertin, der Politiker Jacques Chirac, der Chansonnier, Komponist und Schriftsteller Serge Gainsbourg, der Architekt Charles Garnier, der Präfekt und Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann, der Schauspieler und Regisseur Mathieu Kassovitz, die Filmregisseure Claude Chabrol, François Truffaut und Roman Polański, die Schauspielerin Sophie Marceau sowie die Sängerin und Schauspielerin Caterina Valente.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[edytuj | edytuj kod]

Zu den Persönlichkeiten, die in Paris gewirkt haben, gehören unter anderem der Schriftsteller Honoré de Balzac, der polnische Komponist Fryderyk Chopin, die Schauspielerin Marlene Dietrich, der Metallbauingenieur Gustave Eiffel, der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine, der US-amerikanische Sänger und Lyriker Jim Morrison von der Rockgruppe The Doors, der deutschstämmige französische Komponist Jacques Offenbach und die irisch-englischen Literaten Oscar Wilde und James Joyce.

Seit den 1950ern war Paris ein Anziehungspunkt für afroamerikanische Jazzmusiker, die sich dort wesentlich freier bewegen konnten als in den damals noch von der Rassensegregation beherrschten Vereinigten Staaten: Sidney Bechet zog es nach Frankreich, weil es näher an Afrika liegt. Bei den Jazzfestivals 1948 in Nizza und Paris triumphierte der junge Miles Davis, der an der Seine Juliette Gréco kennen und lieben lernte. Paris beflügelte nicht nur ihn, sondern auch Bud Powell, Idrees Sulieman oder Benny Waters. Regisseure wie Louis Malle („Fahrstuhl zum Schafott“) und Roger Vadim experimentierten in den 1950ern mit spontan zur Leinwand improvisierten Jazz-Soundtracks. Ende der 1960er emigrierten Musiker wie Anthony Braxton, das Art Ensemble of Chicago oder Frank Wright an die Seine, wo heute (Stand 2007) noch David Murray mit Valérie Malot lebt.

Literatur[edytuj | edytuj kod]

Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Werke
  • Hanno Ballhausen: Chronik der Metropolen. Paris. Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh 2004, ISBN 3-577-14599-4
  • Jean-Pierre A. Bernard: Les deux Paris: les représentations de Paris dans la seconde moitié du XIXe siècle. Seyssel: Champ Vallon, 2001
  • Jean Firges: Die Stadt Paris. Geschichte ihrer Entwicklung und Urbanisation. Sonnenberg, Annweiler 2002, ISBN 3-933264-00-6 (Kulturgeschichtliche Reihe Bd. 3)
  • Ursula von Kardorff: Adieu Paris. Streifzüge durch die Stadt der Bohème. Kindler-Verlag, München 1974, ISBN 3-463-00590-5
  • Herbert R. Lottman: Der Fall von Paris 1940. Piper, München 1994, ISBN 3-492-03531-0
  • Giovanna Magi, Rita Bianucci, Hubert Bressonneau: Kunst und Geschichte von Paris und Versailles. Besichtigung aller bedeutenden Monumente und Museen. Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1697-5
  • Gerhard Sälter: Polizei und soziale Ordnung in Paris. Vittorio-Klostermann-Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-465-03298-5
  • Klaus Schüle: Paris. Die politische Geschichte seit der Französischen Revolution. Gunter-Narr-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-8233-6183-X
  • Fritz Stahl: Paris. Eine Stadt als Kunstwerk. Rudolf Mosse Buchverlag, Berlin 1929
  • Georg Stefan Troller: Mein Paris. überarb. Ausgabe, Fischer, Frankfurt a.M. 1973
  • Georg Stefan Troller: Dichter und Bohemiens. Literarische Streifzüge durch Paris. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003, ISBN 3-538-07149-7
  • Richard Wunderer: Paris – Sittengeschichte einer Weltstadt. Weltspiegel-Verlag, Stuttgart 1967, ISBN B0000BU9UC
Reiseliteratur
  • Ralf Nestmeyer: Paris. Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2009, 6. Auflage, ISBN 978-3-89953-477-1

Belege[edytuj | edytuj kod]

  1. http://www.recensement.insee.fr/chiffresCles.action?codeMessage=5&zoneSearchField=PARIS&codeZone=75056-COM&idTheme=3&rechercher=Rechercher Institut National de la Statistique et des Études Économiques. Commune : Paris (75056)
  2. http://www.recensement.insee.fr/chiffresCles.action?codeMessage=5&zoneSearchField=PARIS&codeZone=00851-UU1999&idTheme=3&rechercher=Rechercher Institut National de la Statistique et des Études Économiques. Unité urbaine 1999 : Paris (00851)
  3. http://www.recensement.insee.fr/chiffresCles.action?codeMessage=5&zoneSearchField=PARIS&codeZone=001-AU1999&idTheme=3&rechercher=Rechercher Institut National de la Statistique et des Études Économiques. Aire urbaine 1999 : Paris (001)
  4. http://www.mitropolia.eu/fr/site/184/paroisses-de-france-et-dom-tom.htm Liste der rumänisch-orthodoxen Gemeinden in Frankreich

Chopin-Wettbewerb[edytuj | edytuj kod]

Der Chopin-Wettbewerb (poln.: Konkurs Pianistyczny im. Fryderyka Chopina) ist einer der ältesten und angesehensten Musikwettbewerbe der Welt.

Außerdem gehört er zu den wenigen monographischen Klavierwettbewerben, die dem Werk eines einzigen Komponisten gewidmet sind. Der erste Wettbewerb fand 1927 in der Warschauer Philharmonie statt, als Initiator gilt der polnische Pianist und Pädagoge Jerzy Żurawlew. Weitere Veranstaltungen fanden 1932 und 1937 statt, nach der kriegsbedingten Unterbrechung wurde der Wettbewerb 1949 und 1955 durchgeführt. Seit 1955 finden die Wettbewerbe in einem 5-Jahre-Rhythmus statt. Die Veranstaltung gehört seit 1957 zu der World Federation of International Music Competitions und wird seit 1960 von der Chopin-Gesellschaft organisiert.

Der Hauptgedanke des Wettbewerbs ist die Förderung junger Pianisten, die Teilnehmer dürfen 17 bis 28 Jahre alt sein. Auf die besten Klavierkünstler warten lukrative Verträge in den besten Konzerthäusern.

Gewinner[edytuj | edytuj kod]

Fryderyk-Chopin-Denkmal in Warschau[edytuj | edytuj kod]

Das Fryderyk-Chopin-Denkmal in Warschau ist ein Bronzedenkmal von Fryderyk Chopin im Łazienki-Park in Warschau. Es stellt den Komponisten unter einer vom Wind gebeugten masowischen Weide dar.

Neben der Warschauer Seejungfer, der Sigismundssäule, dem Palais auf dem Wasser oder dem Kulturpalast ist dieses Denkmal eines der Wahrzeichen der polnischen Hauptstadt. Es wurde mehrmals in Kalendern, auf Postkarten und Briefmarken reproduziert. Das Chopin-Denkmal wurde auch kopiert - die bekannteste Kopie befindet sich in Hamamatsu in Japan.

Projekt und erste Errichtung[edytuj | edytuj kod]

Das Denkmal wurde von Wacław Szymanowski, der 1909 ein Wettbewerb gewann, geschaffen. Es sollte 1910 anlässlich des hundertsten Geburtstags des Pianisten fertiggestellt werden. In der Wettbewerbsjury solche Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur und Kunst wie: Antoine Bourdelle, Józef Pius Dziekoński oder Leopold Méyet. Da das Projekt kontrovers war, und der Erste Weltkrieg die Arbeiten unterbrach, wurde das Denkmal erst in der Zwischenkriegszeit beendet. Die Einzelteile wurden in Frankreich gegossen, wo sich ein Gipsmodell befand. Danach wurden die Fragmente nach Polen gebracht und im Łazienki-Park miteinander verbunden. Das Chopin-Denkmal wurde am 27. November 1926 feierlich enthüllt. Die Umgebung des Denkmals - ein Sockel und ein Becken - hat Oskar Sosnowski, Professor an der Fakultät Architektur der Technischen Universität Warschau, entworfen. Für die Steinarbeiten war die Firma von Urbanowski aus Łódź zuständig.

Die Zerstörung des Denkmals während des Zweiten Weltkriegs[edytuj | edytuj kod]

Am 31. Mai 1940 wurde das Chopin-Denkmal von den Deutschen gesprengt und dann in kleinere Teile geschnitten. Der Schrott wurde mit der Bahn nach Westen gebracht, wo die Teile in einer deutschen Hütte als Rohstoff verwendet wurden. Die Deutschen versuchten auch alle Kopien des Denkmals zu zerstören, die in den Museen aufbewahrt wurden. Ein Angestellter des Museums von Großpolen hat es geschafft, eine Kopie des Kopfes im Keller zu verstecken. Die Deutschen haben aber alle Gipsreplikate und eine Holzkopie des Denkmals, die der Autor selbst dem Posener Museum überlassen hat, zerstört.

Wiederaufbau nach dem Krieg[edytuj | edytuj kod]

Wegen der von den Deutschen durchgeführten Verwüstung war der Wiederaufbau des Denkmals nach dem Krieg sehr schwer. Man hat nach Replikaten und Kopien des Denkmals gesucht, die als Muster dienen könnten. 1945 haben Arbeiter in einer Fabrik in Breslau auf einem Schrotthaufen den Kopf von Chopin gefunden. Es stammte nicht von dem Warschauer Denkmal - es war einer von vielen Abgüssen, viel kleiner als das Original. Eine vollständige Kopie des Denkmals wurde erst während der Enttrümmerung des Hauses von Szymanowski im Warschauer Stadtteil Mokotów gefunden. Auf dieser Kopie basierend, versuchte man eine originalgetreue Replik des zerstörten Originals zu errichten. Das Denkmal wurde rekonstruiert und 1958 enthüllt[1]. Heutzutage steht es in der Nähe eines Teiches. Um den Denkmal herum befinden sich viele Bänke, denn seit 1959 finden hier im Sommer Chopin-Konzerte statt. Es wird dann ein Klavier auf eine speziell entworfene Plattform am Fuße des Denkmals gestellt. Die Parkverwaltung erlaubt den Zuhörern den Rasen an dieser Stelle zu betreten.

Die Inschrift auf dem Sockel des Denkmals lautet: Die Statue von Fryderyk Chopin - von den Deutschen am 31. Mai 1940 zerstört und geraubt - wird durch das Volk wieder aufgebaut. Der 17. Oktober 1946.

Es steht dort auch ein Zitat aus "Konrad Wallenrod", einem Werk von Adam Mickiewicz.

Literatur[edytuj | edytuj kod]

  • Hanna Kotkowska-Bareja: Pomnik Chopina. Warschau: PWN, 1970.
  • Tadeusz Łopieński: Okruchy brązu. Warschau: PWN, 1982.

Belege[edytuj | edytuj kod]

  1. K. Mórawski, W. Głębocki: Bedeker warszawski: w 400-lecie stołeczności Warszawy. Warschau: 1996, S. 149–150. ISBN 83-207-1523-3